Heilstätten Beelitz

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Einer der bekanntesten und faszinierenden Lost Places in Deutschland. Ab 1898 wurde die Anlage als Arbeiter-Lungenheilstätte für die damals sehr verbreitete Tuberkulose errichtet.

Die Anlage war perfekt durchdacht und an die hygienischen Anforderungen angepasst. Hochwertige Fliesen, keine Ecken und Kanten die sich schwer reinigen lassen und wo sich Keime verstecken könnten. Ein zentrales Heizkraftwerk versorgte die Gebäude über Dampfleitungen mit Fernwärme. Für damalige Zeit eine technologische Höchstleistung.

Während den Kriegen dienten die Heilstätten als Militärhospital. Im 2. Weltkrieg wurden viele der Gebäude schwer beschädigt, danach dienten die verbliebenen Gebäude bis 1994 der sowjetischen Armee als das größte Militärhospital im Ausland. In der Neuzeit gab es einige Versuche der weiteren Nutzung und Sanierung bis das Gelände 2008 an private Investoren verkauft wurde.

Der tolle Baumbestand in den Außenanlagen diente auch der Erholung der Patienten.

Die teilweise stark verfallenen Gebäude und deren wunderschöner Baustil ziehen Fotografen an wie die Motten das Licht. Inzwischen ist das Gelände auch touristisch erschlossen und kann ganz legal besucht werden. Vom 2015 errichteten Baumwipfelpfad genießt man eine wunderbare Übersicht über das Areal. Zutritt zu den teilweise einsturzgefährdeten Gebäuden ist aus Sicherheitsgründen nur sehr eingeschränkt im Rahmen von Führungen möglich.