Surfinduck Radio Show

Seit 6 Jahren sendet Radio Buh aus dem Chiemgau nun schon sein bunt gemischtes Musikprogramm aus allen möglichen Stilrichtungen von Rock, Soul bis Klassik und Volksmusik.

Hierbei möchten sie vor allem jungen Nachwuchsbands die Chance geben ihre Musik im Radio zu präsentieren, spielen aber natürlich auch alt bekannte Hits und erwecken oft längst vergessene Musik wieder zum Leben. Außerdem lieben sie Schulprojekte und betreiben ein Jugendradio in Traunreut. Der gemeinnützige Sender ist absolut werbefrei und finanziert sich ausschließlich durch Spenden und Förderungen.

Empfangen kann man Radio Buh per Internet (http://www.buh.rocks), und seit Herbst 2019 im Voralpenland sogar über DAB+ (Kanal 7A).

Die Programme und Playlists werden von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern in diversen Home-Studios aufgenommen und zusammengestellt. Viele davon sind, oder waren selber Musiker und wissen worauf es ankommt. Diese Vielfalt der Moderatoren, die nicht nur im Voralpenland sondern in Ulm, Nürnberg, Linz, Oberfranken und der ganzen Welt zuhause sind macht Radio Buh zu einem der unkonventionellsten und spannendsten Radiosender überhaupt.

Ich habe mich mit Udo Appel unterhalten, in seinem kleinen Kellerstudio produziert er die Surfinduck Radio Show, die immer dienstags ab 18 Uhr gesendet wird. Dabei behandelt er gerne unterschiedliche Themen und freut sich immer wenn er live Gäste in seinem Studio begrüßen darf.

Nicht nur Dekoration, das Tonbandgerät ist auch heute noch im Einsatz

Servus Udo, wie kamst du denn zu Radio Buh, und wie lange machst Du das schon?

Udo: Ich kenne Stefan Dettl von La Brass Banda schon über 10 Jahre. Als er dann Radio Buh gegründet hat war ich begeistert und habe Wochenlang nur noch Buh gehört, bis ich ihn dann mal gefragt habe ob ich auch eine Sendung machen kann. Am 4.8.2015 war meine erste Sendung zu hören, später haben wir uns darauf geeinigt das einmal pro Woche zu machen und letztendlich ist es dann immer Dienstags ab 18 Uhr geworden. Samstags um 10 Uhr wird die Sendung wiederholt, ich mag das sehr, weil ich da Zeit habe und meine eigene Sendung, und die der Kollegen, gemütlich zum Frühstück anhören kann.

Wofür steht die Surfinduck Radio Show, spielst Du eine bestimmte Musikrichtung?

Udo: Es gibt keine feste Richtung, natürlich hab ich selber meine Vorlieben, aber gespielt wird alles was zum Thema passt, da kann es schon vorkommen dass innerhalb einer Sendung Rock und Volksmusik gespielt wird. Ich mag kein Schubladendenken mit festen Regeln, lieber eröffne ich selber neue Schubladen und überrasche meine Hörer damit. Buh gibt mir viele Freiheiten, so kann ich z.B. auch mal die 15 Minuten extended Version eines Titels spielen, sowas hört man sonst nicht im Radio.

Die regionale Musikszene ist mir sehr wichtig, die unterstütze ich so gut ich kann. Oft bekomme ich Musik von Bands zugeschickt, wenn ich das irgendwo unterbringen kann wird es gespielt.

Spielt das aktuelle Zeitgeschehen bei der Auswahl Deiner Themen auch eine Rolle?

Udo: Ja, definitiv. Gerade im Moment gibt es die „zu Hause bleiben“ Sendungen. Da möchte ich neue Bands vorstellen die ja im Moment nichts haben wo sie sich präsentieren können. Viele von denen haben CDs die sie sonst auf Ihren Live Konzerten unter die Leute bringen, aber es geht ja im Moment gar nichts, und so haben sie eine Möglichkeit dass ihre Musik trotzdem gehört wird.

Wer war schon alles bei Dir live im Studio? Ich habe gehört da ist es manchmal schon wild zugegangen.

Udo: Das sind natürlich vor allem wieder die Musiker aus der Region. Da hatte ich die Kieferbach Indianer hier aus Kiefersfelden, ein Live Konzert mit den Irish Charms, die Band Travolta die Stoner Rock spielen, Corona Diver, Mista Wicked mir bayrischem Mundart Reggae, Laser Tyger mit Speed Metal aus Bayern, und so weiter… Die Gäste sind während der ganzen Aufnahme im Studio, nicht nur während des Interviews, und gestalten die Show aktiv mit.

Außerdem gibt es immer wieder den Rock’n Roll Stammtisch. Ich möchte hier Musiker in der Radio Show zusammenbringen und Kontakte schaffen. Ich kann mich an einen Stammtisch erinnern bei dem es wirklich so fröhlich zugegangen ist, dass ich die Sendung später nicht senden konnte weil wir irgendwann einfach vergessen hatten die Aufnahme-Taste zu drücken. Aber es war ein toller Abend!

In der Plattensammlung findet man auch weniger bekannte Scheiben

Du bist mit Deiner Plattensammlung auch als DJ in der Region unterwegs, wo findet man dich?

Udo: Hauptsächlich in Oberaudorf in der Leichtsinn Bar. Dort gibt es immer am 1. Und 3. Donnerstag im Monat Musik, bei einem von den beiden Terminen bin ich dran. Ansonsten im Bekanntenkreis oder bei runden Geburtstagen, ich bin aber gerne auch für Neues offen.

Da war doch noch was mit Deiner Stimme. Meinte Deine Frau nicht mal die wäre zu erotisch fürs Radio?

Udo: Na ja, es geht nicht um meine normale Stimme. Das war als ich in einer Radio Show „Walk On By“ von Isaac Hayes anmoderieren wollte. Dieser Titel sollte besonders „schwülstig“ angekündigt werden, und so hab ich die Stimme gesenkt und das einfach so gemacht. Es kamen zahlreiche Rückmeldungen von Hörern, vor allem Frauen, die das toll fanden, und so wurde es die Stimme der Surfinduck Radio Show. Meiner Frau und der Familie ist diese Art der Moderation eher peinlich, aber das ist eine Kunstfigur, der normale Udo spricht etwas anders.

Bei einem Spaziergang hat mir UDO noch viel über sich erzählt, dass er gerne in der Öffentlichkeit steht aber als Schlagzeuger nie so erfolgreich war wie er es gerne geworden wäre, und weil er es liebt Teil der Musikszene zu sein, ist das Radio genau richtig für ihn.

Also, wenn ihr ihn mal hören wollt, dann schaltet am Dienstag ab 18 Uhr die Surfinduck Radio Show auf Radio Buh ein, oder am Samstag um 10 Uhr die Wiederholung, zu einem musikalischen Frühstück.