Geht man vom Parkplatz Litzldorfer Tal zur Schwefelquelle findet man ein beeindruckendes Industriedenkmal, das Litzldorfer Zementwerk.
Ende des 19. Jahrhunderts hatte man am Litzldorfer Bach Steine gefunden, die sich offenbar zur Zementherstellung eigneten, und so wurde die dort ansässige Lohstampfmühle durch eine Zementmühle und einen Brennofen ersetzt. Als auch in Bayern die Industrialisierung einsetzte beschloss 1890 ein Konsortium aus mehreren Unternehmen dort das Litzldorfer Zementwerk zu errichten. In den Jahren 1891 bis 1894 entstanden Wirtschafts- und Lagergebäude sowie der markante Brennofen mit den hohen Schornsteinen.
Die erhofften Gewinne blieben aber leider aus. Die Wasserräder am Bach konnten nicht die notwendige Energie aufbringen, und so wurde für damalige Verhältnisse ein sehr modernes, dampfbetriebenes Lokomobil eingesetzt. Der für den Betrieb benötigte Koks musste teuer und aufwändig mit Pferdefuhrwerken herangefahren werden. Als dann 1898 auch noch ein Feuer ausbrach das 10 Tage lang brannte und die Anlage zerstörte war das Ende des Zementwerkes besiegelt. Ein Wiederaufbau war nicht rentabel.
Seit 1976 steht das Zementwerk unter Denkmalschutz. Von den Wirtschafts- und Lagergebäuden findet man heute nur noch Mauerreste. Der markante Brennofen wurde in den 1990er Jahren restauriert.
1995 hat die Gemeinde das Gelände samt Denkmal gepachtet. Nach Rücksprache mit der Versicherung mussten im Jahr 2021 Stellen, die die Gefahr eines Absturzes bergen, abgesichert werden. So ist das Gelände inzwischen weitgehend eingezäunt und wird auch nicht mehr touristisch beworben. Die hier gezeigten Fotos wurden noch vor der Errichtung des Zaunes aufgenommen.